Donnerstag, 23. April 2015

Über Wildblumen, Wombats und den Welttag des Buches


Leise zieht durch mein Gemüt
liebliches Geläute,
klinge, kleines Frühlingslied,
kling hinaus ins Weite.






Zieh hinaus bis an das Haus,
wo die Veilchen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
sag, ich lass sie grüßen.

Heinrich Heine







Und schon ist der Frühling in vollem Gange! Seit sich die ersten Schneeglöckchen zeigten, sind einige Wochen vergangen, und bestimmt habt Ihr inzwischen viele weitere Blumen finden können. Viele von ihnen blühen nun in den Gärten, aber auch im Wald und auf den Wiesen. 



Wie viele Wildblumen kennt Ihr beim Namen? Bestimmt kennt Ihr alle das blau-violette Veilchen und vielleicht auch die weiße Anemone, die manchmal einen Hauch von Lila trägt. Aber wie ist es mit der gelben Blume ganz oben, die aussieht wie eine kleine Sonne? Sie gefiel mir schon immer sehr gut, aber ich habe lange nicht gewusst, dass sie "Scharbockskraut" heißt. Eigentlich hätte sie einen schöneren Namen verdient, findet Ihr nicht? Aber schon vor langer Zeit haben die Menschen herausgefunden, dass sie nicht nur schön blüht, sondern auch, dass ihre Blätter sehr viel Vitamin C enthalten. Als Salat zubereitet waren sie hilfreich gegen die Vitaminmangelkrankheit "Skorbut", die damals sehr verbreitet war.  Es war jedoch wichtig, die Blätter zu pflücken, bevor die Pflanze blühte, denn zur Blütezeit selbst sind sie bereits schwach giftig. Dazu musste man sie sehr gut kennen.

Für alle, die gern draußen sind und Spaß haben am Bestimmen von Pflanzen und Tieren, gibt es eine Reihe von Naturführern extra für Kinder. In dem Buch "Blumen entdecken - kennenlernen - erforschen" von Frank und Katrin Hecker, erschienen beim Ulmer Verlag, sind die Blumen nach Farben und nach ihrer Blütenform sortiert. Gute Farbfotos machen das Vergleichen und Wiedererkennen leicht. Zusätzliche Zeichnungen zeigen manche Einzelheit noch deutlicher.

Wichtig: An einem gut zu merkenden Symbol ist - selbst für Kinder, die noch nicht so gut lesen können - leicht zu erkennen, welche Pflanze giftig ist! Eine bunte Jahresuhr zeigt außerdem die Monate der Blütezeit mit leuchtenden Farben an. Typische Erkennungszeichen und Besonderheiten werden kurz und gut verständlich erklärt.

Finn, der schlaue Fuchs, der durch das Buch führt, verrät Euch obendrein pfiffige Rezepte, Basteltipps und Ratschläge zum Erstellen eines Blumenbuchs. Ein alphabetisches Register am Ende des Buchs lässt Euch eine Blume, deren Namen Ihr schon kennt, schnell finden.

Dieser Blumenführer eignet sich besonders für Schulkinder, aber auch die Kinder im Kindergarten verwenden Naturbestimmungsbücher aus dieser Reihe gern und können gut damit umgehen. Und selbst wir Großen finden immer wieder etwas darin, was wir bisher noch nicht wussten!

Frank Hecker, Katrin Hecker:
BLUMEN. entdecken & erforschen
Stuttgart 2010, 2. Auflage 2014
Ulmer Naturführer für Kinder
ISBN 978-3-8001-5827-0
€ 7,90
Überall im Buchhandel
Link zum Blumenführer

In derselben Reihe gibt es auch ein praktisches Handbuch zum Bestimmen von Vögeln. Hier zeigt die farbige Jahresuhr jeweils die Monate an, zu denen sich der Vogel bei uns aufhält. Denn - wie wir wissen - sind manche Vögel das ganze Jahr über bei uns, während andere im Winter wärmere Gegenden aufsuchen.

Das Buch hat einen Schutzeinband, so dass man es gut auf Spaziergänge und Wanderungen mitnehmen kann, ohne dass es gleich kaputt geht oder hässlich aussieht.

Frank Hecker, Katrin Hecker:
VÖGEL. entdecken - kennenlernen - erforschen
Stuttgart 2010
Ulmer Naturführer für Kinder
ISBN 978-3-8001-5826-3
€ 7,90
Überall im Buchhandel
Link zum Vogelführer



Diesem kleinen Sänger hier bin ich im Frühlingswald begegnet. Solange die Bäume und Sträucher noch Knospen und kleine Blätter tragen, lassen Vögel sich besonders gut beobachten. Später, wenn das Laub dichter geworden ist, können sie sich besser verstecken. Das ist dann auch wichtig, damit sie ungestört nisten und brüten können. Gerade Jungvögel, die noch nicht fliegen können, brauchen besonderen Schutz.





Ganz neu erschienen ist das Buch "Tiere und Pflanzen in der Stadt" von Sigrid Tinz. Denn auch in der Stadt gibt es beim genauen Hinschauen vieles an Natur zu entdecken. Viele Pflanzen und Tiere - von Vierbeinern über Schlangen und Vögel bis hin zu allen möglichen Krabbeltieren - fühlen sich den Städten in der Nähe von Menschen wohl. Dieser besondere Naturführer erzählt von ihnen auf witzige und unterhaltsame Weise.

Nebenbei gibt es darin Tipps für das Herstellen von Wildblumen-Samenbomben - die einzige Art von Bomben, die auf der Welt erlaubt sein sollten! -, die helfen können, öde Plätze grüner und bunter zu machen, für Vogelbäder und für Wildbienen-Nisthilfen. Außerdem erfahren wir, was gegen Mückenstiche hilft und wie man schonend Spinnen fangen und ins Freie bringen kann, ohne sie anfassen zu müssen.

Wir meinen: Ein spannendes Buch zum Nachschlagen und Sich-festlesen, aus dem sich nebenbei vieles lernen lässt!

Sigrid Tinz:
Tiere und Pflanzen in der Stadt. entdecken & erforschen
Stuttgart 2015
Ulmer Naturführer für Kinder
ISBN: 978-3-8001-8356-2
Überall im Buchhandel
Link zum Buch

Um ein Tier der ganz besonderen Art geht es in einem ganz besonderen Bilderbuch, auf das ich mehr durch Zufall bei meinem Lieblings-Buchhändler gestoßen bin. Wisst Ihr, was ein Wombat ist? Es handelt sich um ein Beuteltier, das in Australien lebt und aussieht wie ein kleiner Bär. Als Beuteltier ist es mit den Koalabären verwandt und hat die Eigenart, unter der Erde zu leben und dort lange Gänge bis zu 20 Metern zu buddeln. Wer sich schon einmal über einen kleinen Maulwurf in seinem Garten geärgert hat, der ja an sich sonst ein ganz nützliches Tierchen ist, kann sich ungefähr vorstellen, welche Probleme es geben kann, wenn solch ein Wombat beschlossen hat, in der Nähe von Menschen wohnen zu wollen!


Die australische Autorin Jackie French lässt mit dem "Tagebuch eines Wombat" ihre Mitbewohnerin, eine resolute Wombat-Dame, selbst zu Wort kommen und erzählt auf eigenwillige und humorvolle Weise von einer ganz besonderen Beziehung zwischen Tier und Mensch. Das Buch erschien in Deutschland erstmals vor zehn Jahren. So viele hatten inzwischen den kleinen Wombat ins Herz geschlossen, dass es nun nochmals neu aufgelegt wurde.

Jackie French. Bruce Whatley:
Tagebuch eines Wombat
Aus dem Englischen von Leena Flegler
Hildesheim 2005, 2. Auflage 2015
Gerstenberg Verlag
ISBN 978-3-8369-5466-2
€ 9,95
Link zum Bilderbuch

Wer gerne mehr über Wombats und ihre Lebensweise erfahren möchte, dem sei hier ein Link zum Tierchen-Lexikon empfohlen.

Heute ist übrigens der Welttag des Buches, an dem in vielen Buchhandlungen, Verlagen, Bibliotheken und Schulen Lesefeste gefeiert werden. Festgelegt hat diesen Tag vor zwanzig Jahren die Organisation für Kultur und Bildung der Vereinten Nationen, UNESCO genannt. In Katalonien, einem Teil Spaniens, gibt es die Tradition, sich an St. Georg, dem Gedenktag des Schutzheiligen des Landes, Rosen und Bücher zu schenken. Ein schöner Brauch, wie ich finde! Und so kam man auf die Idee, diesen Tag auf der ganzen Welt den Büchern und dem Lesen zu widmen.

Ich finde, das ist eine gute Sache, und hoffe nur, dass all die Erwachsenen, die zu diesem Tag irgendwo auf der Welt Reden über das Lesen und Bücher halten, darüber nicht vergessen, wenn sie nach Hause kommen, ihren Kindern oder Enkeln vorzulesen!

Oder - wenn sie keine eigenen Kinder oder Enkelkinder haben - nach anderen Möglichkeiten suchen, Kindern vorzulesen. Vielleicht in einem Kindergarten oder in einer Schule? In einem Kinderheim. An einem Kinderhort - oder in einer Krippe. Denn auch dort gibt es kleine Bücherwürmer; das habe ich inzwischen herausgefunden! Auch dort habe ich immer wieder gehört: "Du sollst vorlesen!" Und wenn ich ab und zu dachte, dass die Kinder dort noch zu klein seien, um den ganzen Text hören zu wollen, und einfach nur erzählte, was auf den Bildern zu sehen war, dann bekam ich sehr oft zu hören: "Du sollst RICHTIG lesen!"

Was sagt uns dies?

Der Leseclub ist offen für ALLE!
Niemand ist zu jung -
und schon gar niemand zu alt!

Herzliche Grüße und bis bald!

Noch einen schönen Frühling wünscht Euch

Eure Betty




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung https://bettyskidscornergermany.blogspot.de/p/blog-page.html und in der Datenschutzerklärung von Google.